Einen deutlichen Einbruch bei den Fängen bilanzieren die 26 Berufsfischer von der Insel Reichenau und der Höri fürs Jahr 2017. Besonders stark zurückgegangen ist die Zahl bei den in der Gastronomie beliebten Felchen, der wirtschaftlich wichtigsten Fischart, die dennoch 54,2 Prozent des Fangs ausmachte. 98 329 Kilogramm Fisch habe man gefangen, berichtete Werner Keller, der zweite Vorsitzende des Fischereivereins Untersee und Rhein, bei der Hauptversammlung im Hotel-Restaurant Mohren. Das waren 36 553 Kilo weniger (minus 27,1 Prozent) als im Jahr 2016.
Ähnlich schlecht waren die Fänge zuletzt im Jahr 2007 mit gut 100 000 Kilo. Auch damals lag das vor allem am Felchen. Davon landeten 2017 nur 53 281 Kilo in den Netzen der deutschen Unterseefischer, was gegenüber 2016 ein Rückgang von 34 916 Kilo (minus 39,4 Prozent) war. Und im Jahr 2015 habe man noch fast 100 000 Kilo Felchen gefangen, so Keller: „Das ist ein ganz großer Verlust.“ Eine weitere bittere Pille sei der Rückgang beim Hecht gewesen, der mit knapp zehn Prozent des Gesamtfangs zweitwichtigsten Fischart. 9238 Kilo wurden gefangen, das waren 2363 weniger als 2016. Ein Lichtblick war immerhin das Fangergebnis beim Kretzer (Barsch), bei dem die Zahlen in den vergangenen zehn Jahren stark schwankten. 2017 fingen die Berufsfischer mit 8614 Kilo über 2400 Kilo mehr als 2016, das waren knapp neun Prozent des Gesamtfangs. „Die einzige Freude in unserer Statistik“, so Keller. Und fast genauso hoch war das Ergebnis bei der Schleie, der edelsten Weißfischart, bei der es ein leichtes Plus gab. Insgesamt meinte Keller: „Wir hoffen wieder mal auf bessere Zeiten.“
Quelle: Südkurier, 13.03.2018
https://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/reichenau/Viel-weniger-…
- Login om te reageren