Laut aktuellen Zählungen hat sich die Population der Monarchfalter innerhalb eines Jahres um rund 44 Prozent verringert

Der Bestand des Amerikanischen Monarchfalters (Danaus plexippus) verbucht einen traurigen Rekord: Seit Beginn der Zählungen 1993 haben noch nie so wenige Exemplare dieser Schmetterlingsart ihr Winterquartier in Mexiko erreicht wie in der aktuellen Saison, wie der WWF aktuell berichtet. Nur noch sieben Kolonien auf einer Fläche von 0,67 Hektar konnten die Umweltschützer in Zentral-Mexiko zählen. Damit habe sich die Population innerhalb nur eines Jahres um rund 44 Prozent verringert. "Dieser starke Rückgang auf schon niedrigem Niveau ist alarmierend", sagt WWF-Artenschutzexperte Volker Homes. "Mit der massenhaften Wanderung der hübschen Falter könnte es bald vorbei sein. Die Welt würde ein wunderbares Naturphänomen verlieren."

Verantwortlich für die "Monarchenkrise" macht die Umweltschutzorganisation vor allem die Landwirtschaft: So seien in den letzten Jahren große Gebiete in den USA und Kanada, in denen die Falter in den Sommermonaten leben, in Ackerflächen umgewandelt worden. "Monokulturen und der massive Einsatz von Pestiziden machen den Schmetterlingen zu schaffen", so Homes. Die sogenannten Seidenpflanzen, Hauptnahrung der Raupen, werden durch Pestizide zurückgedrängt, wodurch es der Falter-Nachwuchs immer schwerer hat. "Wir brauchen auch auf den Äckern Rückzugsräume für wildlebende Tiere und Pflanzen, sonst gehen bei vielen Arten bald die Lichter aus", fordert Homes.
Quelle: Der Standard, 24.02.2014
http://derstandard.at/1392686157867/Bedenkliche-Entwicklung-Monarchfalt…