Es ist traurig, ja gar schmerzhaft, sich die Neuenburger Wälder ohne ihren König vorzustellen. Der Auerhahn (Tetrao urogallus) mit seinem majestätischen Aussehen ist im Schatten der jurassischen Bergkette über Jahrhunderte regelrecht aufgeblüht. Seine bis zu den Füssen gefiederten Beine und seine mit kleinen, abstehenden Hornstiften versehenen Krallen erlauben es ihm, sich leichtfüssig über den frischen Schnee zu bewegen. Wie auch viele andere Tierarten, wurde er während der letzten Eiszeit in dieser Region sesshaft. Eine Bestandsaufnahme im jurassischen Bogen schätzte 1964 die Population auf 1‘500 Tiere. „Heute leben wohl nur noch sechs Auerhähne und vier Auerhennen im Kanton“, bilanziert Jean-Claude Garin, Hilfs-Wildhüter in der Region von La Vraconnaz, an der Grenze des Kantons Waadt, dem es in dieser Hinsicht nicht viel besser geht. Sein Kollege Christian Zbinden spricht von „maximal acht Hühnern“. Mehrere Refugien, Orte wo sich der Auerhahn alljährlich fortpflanzt, wurden ab Mitte des 20. Jahrhunderts im Creux-du-Van beim Jordan (La Brévine) und beim Chasseral unter Schutz gestellt. Leider konnten diese Massnahmen den steten Rückzug dieser Spezies nicht eindämmen. Schlimmer noch: Dieser Rückgang „beschleunigte sich ab den 80er Jahren“, ergänzt Christian Zbinden.
Quelle: Naturfreunde Schweiz
http://www.naturfreunde.ch/magazin/rubriken/detail/?tx_ttnews%5Btt_news…
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