Etwa drei Prozent der Bevölkerung leiden an Parkinson. Die Krankheit schreitet schleichend voran und zeigt sich in starren Muskeln, einem maskenhaften Gesichtsausdruck und zitternden Händen. Nervenzellen in der sogenannten Substantia nigra des Mittelhirns sterben nach und nach ab. Verschiedene Studien haben auffallend deutlich gezeigt, dass Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten und dabei Pestiziden ausgesetzt sind, häufig an Parkinson erkranken. Was schon länger vermutet wurde, konnten Forscher aus Dresden nun erstmals bestätigen: Die Forscher haben den Mechanismus entschlüsselt, wie das Insektizid Rotenon Symptome der Krankheit auslöst und verstärkt, teilte das Universitätsklinikum Dresden mit. Eine wesentliche Rolle dabei spielten Nervenverbindungen zwischen Darm und Hirn. Das Dresdner Forscherteam fand heraus, dass Rotenon zur Ausschüttung des Proteins Alpha-Synuclein durch die Nervenzellen im Darmtrakt führt. Es wird von Nervenzellen im Gehirn aufgenommen und im Zellkörper abgelagert, wo es die Zellen zerstört.
Wurden die entscheidenden Nerven im Darmbereich von Mäusen aber durchtrennt, konnte das Protein die Neuronen des Mittelhirns nicht mehr erreichen und die Parkinson-ähnlichen Symptome nahmen ab. Sollte sich das bei Parkinson-Patienten bestätigen, sei dies ein wichtiger Schritt für neue Ansätze zur frühzeitigen Diagnose und Therapie, sagte der Leiter der Studien, Francisco Pan-Montojo. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift "Nature Scientific Reports" veröffentlicht.
Quellen: Welt Online, 04.12.12
http://www.welt.de/gesundheit/article111801582/Giftige-Pflanzenschutzmi…
20 Min.ch
http://www.20min.ch/wissen/gesundheit/story/14416510
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