Deutlicher Vogelschwund in Fukushima. Trotz sinkender Radioaktivität nimmt die Zahl der Singvögel im Sperrgebiet immer stärker ab
Tim Mousseau von der University of South Carolina und seine Kollegen haben seit dem Atomunglück von Fukushima im April 2011 jedes Jahr im dortigen Sperrgebiet eine Reihe von Vogelzählungen durchgeführt. Zusätzlich analysierten sie Blutproben einiger Vogelarten, um festzustellen, welche physiologischen Folgen die erhöhte Strahlung für die Tiere hatte. Jetzt haben sie ihr erstes Fazit in mehreren Publikationen veröffentlicht. Das Ergebnis: Die radioaktive Belastung hat deutliche Schneisen in die einst reiche Vogelwelt rund um Fukushima geschlagen. Die Bestände vieler Arten sind zurückgegangen, einige sogar drastisch, wie die Forscher berichten. Ein Beispiel dafür ist die Rauchschwalbe: "Von dieser gab es in der Region vor der Katastrophe Hunderte, jetzt, nur ein paar Jahre später, sind nur noch ein paar Dutzend übrig", sagt Mousseau. "Der Rückgang ist wirklich dramatisch." Auch die Zahl der Vogelarten in der Region ist zurückgegangen.