Im Sommer kam es zu einer heftigen Diskussion rund um Bienenschäden beim Einsatz von Neonicotinoid-Beizmitteln im
Maisbau, die zu einem Verbot dieser Mittel führte. Viele Maisbauern waren verunsichert und glaubten, dass es keine Alternative zu den in Verruf geratenen Beizmitteln gibt. Nun bestätigt eine aktuelle Untersuchung der AGES: Mit dem antagonistischen Pflanzenschutzmittel dianem - auf Basis von Nematoden (Fadenwürmern) - wird der gefährliche Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera) sogar effizienter bekämpft als mit Neonicotinoiden. Der wissenschaftliche Feldversuch der AGES in Deutsch Jahrndorf (Bgld) stellt dianem ein hervorragendes Zeugnis aus: "In sämtlichen ausgebrachten Konzentrationen des Prüfmittel konnte eine signifikante Wirkung auf die Larven des Maiswurzelbohrers gegenüber der unbehandelten Kontrollfläche festgestellt werden. (...) Die hieraus resultierenden Wirkungsgrade zwischen 60 und 70% können als sehr hoch eingestuft werden." Im AGES-Versuch stellt sich ferner heraus, dass mit dianem die ausgebrachte Population der Maiswurzelbohrer auf unter 8 Käfer pro Pflanze gedrückt werden konnte. Zum Vergleich: Beim ausgebrachten Neonicotinoid verblieben durchschnittlich 12,2 Käfer pro Pflanze (Unterschied 50%!). Bei der unbehandelten Kontrollfläche wurden mehr als 21 Käfer je Pflanze gezählt.
Die unter dem Markennamen dianem(R) in Österreich erhältlichen nützlichen Nematoden sind seit 2013 in Österreich als
Pflanzenschutzmittel gegen den Maiswurzelbohrer zugelassen. Die rund zwei Mrd. Nematoden (Menge/ha) des Pflanzenschutzmittels bekämpfen den Maiswurzelbohrer bereits im Larvenstadium, indem sie diese parasitieren und abtöten.
Auch in der Südsteiermark zeigt eine großangelegte Testreihe der Landwirtschaftskammer Steiermark, dass Nematoden den chemischen Neonicotinoiden um nichts nachstehen. Ing. August Jost, Maisbauer in Spielfeld, hat dort auf 25 ha verschiedene Pflanzenschutzmittel - darunter auch Nematoden und Neonic-Beizmittel - gegen den Maiswurzelbohrer getestet. Der anfänglich noch skeptische Ackerbauprofi war positiv überrascht: "Das nematodenhältige Pflanzenschutzmittel dianem hat einen Wirkungsgrad, der mit den Nenonicotinoid-Beizmitteln vergleichbar ist. Wir hatten damit trotz massiver Sommer-Trockenheit eine gute Maisernte. Die Ausbringung der Nematoden zur Maisaussaat war technisch leicht zu bewältigen, da bei uns die meisten Gerätschaften aus der Reihenspritzung vorhanden waren
und lediglich die Einbringungsschare am Setzgerät nachgerüstet werden mussten. Ich sehe die Nematodenanwendung als nachhaltige Methode zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers. Bereits im Aufgangsstadium kann ein guter Wurzelschutz erzielt werden. 2014 werde ich wieder Nematoden einsetzen."
Quelle: OTS, 15. NOvember 2013
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20131115_OTS0115/aktuelle-ages-u…
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