Der Fischer Joseph Kibooli steht vor seinem leeren Boot und schaut betrübt auf das stille Wasser des Viktoriasees. „Noch bis vor drei Jahren konnte ich jeden Tag bis zu 100 Kilogramm Fisch fangen“, sagt er. Jetzt seien es höchstens 30 Kilo und manchmal auch gar nichts. „Wenn nicht dringend etwas unternommen wird, dann wird sich der See in eine Wüste verwandeln“, erklärt der 37-Jährige. Meist bricht er vom Strand des Dörfchens Ssenyi, etwa 70 Kilometer südlich der Hauptstadt Kampala, zum Fischfang im zweitgrößten Süßwassersee der Erde auf. Aber Experten warnen, dass das Gewässer schon bald nicht mehr in der Lage sein wird, Millionen Menschen zu ernähren, die mittlerweile von ihm abhängig sind. Der Viktoriasee umfasst 69 000 Quadratkilometer und hat damit in etwa die Größe Bayerns.
Quelle: Mittelbayerische, 08.03.2015
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