Der Nationalrat wehrt sich gegen ein strengeres Insektizid-Verbot – eine entsprechende Motion hat er mit 99 zu 85 Stimmen bei drei Enthaltungen abgelehnt. Sie ist damit vom Tisch. Bundesrat Johann Schneider-Ammann lobte zwar die Biene als «Symbol für eine ausreichende Lebensmittelproduktion und eine intakte Umwelt». Niemand wolle, «dass Landwirte in ein paar Jahren ihre Bäume aufwendig mit Pinseln selber bestäuben müssen». Das Verbot ging ihm jedoch zu weit. Ammann warnte vor Ertragseinbussen und verminderter Lebensmittelqualität, falls die Kulturen nicht mehr mit den betroffenen Insektiziden geschützt werden dürften. Die Ertragsausfälle – so die Kausalkette des Wirtschaftsministers – müssten durch Importe kompensiert werden, die auf Kosten ärmerer Länder und ausländischer Ökosysteme gingen. Zudem hätte auch der Biolandbau darunter zu leiden. Greenpeace ist verärgert – der Nationalrat lasse sich von der Industrie an der Nase herumführen. Es wäre dringend nötig gewesen, bienengiftige Mittel sofort zu verbieten. Zudem zeigten Erfahrungen in Italien und Frankreich: Ein Verbot führe nicht zu Ernteeinbussen.
Im Frühling verbot die Schweiz zum Schutz der Bienen drei Insektizide der Neonicotinoid-Gruppe zur Behandlung von Raps- und Maissaatgut. Das ging der nationalrätlichen Wissenschaftskommission (WBK) zu wenig weit. Sie wollte ein Teilverbot und stellte in einer Motion zwei Forderungen auf: Zum einen sollte das Verbot auch für Insektizide gelten, die bei Sonnenblumen eingesetzt werden. Zum anderen sollten weitere Mittel verboten werden, die als bienengefährlich gelten.
Quelle: SRF, 19.06.2013
http://www.srf.ch/news/schweiz/session/der-bienenschutz-ist-ausreichend…
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