Die meisten Menschen vermissen sie nicht, sonst sind sie um diese Zeit schon regelmäßig lästige Gäste im Garten: Wespen gibt es bisher (fast) nicht

Normalerweise sind die schwarz-gelben Insekten längst unterwegs, umschwirren jede Garten-Party und auch Papierkörbe auf der Suche nach zuckerhaltiger Nahrung. Und selbstverständlich gehören die Bäckereien mit ihren süßen Verlockungen zu ihren Zielen. Doch selbst dort sind die Wespen in diesem Jahr noch nicht aufgetaucht, wie Katja Koch von der Bäckerfiliale am Auerbacher Neumarkt bestätigt: "Ich habe noch keine einzige gesichtet, das ist schon ungewöhnlich. Aber böse bin ich nicht drüber."Dabei wartet diesmal im Laden eine elektrische Falle auf die Lästlinge, die sich sonst gern auf dem Kuchen tummeln - doch bislang hat die Technik kein Opfer gefordert. Auch in Obstläden oder beim Eisverkauf sind Wespen bislang Fehlanzeige - wobei sie eigentlich niemandem fehlen. Gerade für Allergiker sind ihre Stiche der blanke Horror, und auch sonst haben die manchmal aggressiven Insekten mit der spezifischen Taille wenig Freunde. Auch Imker Peter Tröger aus Rodewisch steht nicht auf Wespenstiche: "Die schmerzen drei Tage lang, bei Bienen ist es dagegen schnell vorüber." Doch auch die Wespen hätten eine wichtige Funktion im Kreislauf der Natur: "Sie sind die Reinigungspolizei, schaffen Unrat wie Speisereste oder Kadaver schnell weg." Probleme mit Menschen gebe es vor allem dort, wo Nahrung nicht richtig gesichert oder achtlos weggeworfen werde. Sonst sind Wespen um diese Zeit auch an seinen Bienenstöcke zu Gast und naschen vom Honig, in diesem Jahr hat er sie noch nicht gesichtet. Das könne sich jedoch noch ändern, meint der Insekten-Experte: "Es ist ja alles ein paar Wochen später in diesem Jahr."

Quelle: Freie Presse, 31.07.2013
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