Kurze Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurde den Deutschen die Haubenlerche Galerida cristata als Ruinen- und Trümmervogel vertraut. Dennoch ist ihre Zahl in den Nachkriegsjahren nicht gewachsen. Die Jungvögel benötigen animalische Kost, wozu vor allem Regenwürmer, Käfer, Fliegen, kleine Schmetterlinge und Raupen zählen. Vor diesem Hintergrund ist ein unzureichendes Insektenangebot während der Brutzeit, bedingt durch den langjährigen Einsatz von Insektiziden, ein wesentlicher Beitrag für den dramatischen Rückgang der Vogelart. Die Haubenlerche war bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Hessen weit verbreitet, ist mittlerweile aber sehr selten geworden. Aktuell wird ihr Bestand, der sich nur noch auf die Landkreise Groß-Gerau und Bergstraße erstreckt, auf 40 bis 70 Brutpaare geschätzt.
Ausgewachsene Haubenlerchen ernähren sich dagegen von Sämereien einheimischer Wildgräser, Wildkräuter und Feldfrüchte, wie sie einstmals auf Ruderal-, Öd- und Brachflächen ausreichend zur Verfügung standen. Der Verzicht auf den Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln entlag unserer Kreisstraßen, wie er auch in unserer Gemarkung seit einigen Jahren praktiziert wird, ist sicher sehr sinnvoll, für die Bestandssicherung der Haubenlerchen allerdings zu spät gekommen.
Quelle:
BÜRSTÄDTER ZEITUNG, 16.08.2011
- Login om te reageren