Im Zusammenhang mit dem durch Pestizide verunreinigten Korneuburger Grundwasser ist nun ein unabhängiges Expertenteam am Wort, das die Sanierungsmaßnahmen leiten wird. Die Herkunft der Verunreinigung sei durch Probennahmen und Überprüfungen auf das Werksgelände der Kwizda Agro GmbH eingeengt worden, teilte die Bezirkshauptmannschaft am Donnerstag mit. Als wahrscheinliche Ursache gilt ein undichter Abwassersammelbehälter. Univ.-Prof. Werner Wruss, der das Expertenteam leitet, sprach von einem mehrstufigen Konzept, das umgesetzt werden soll. Eine Sofortmaßnahme sei die Wasserhaltung auf dem Kwizda-Werksgelände, damit es zu keinen weiteren Emissionen komme. Außerdem gehe es um die Quellsanierung und die Inbetriebnahme bzw. Aktivierung von Sperrbrunnen, die nachgerüstet werden müssten, um auch das zuletzt entdeckte Herbizid Clopyralid zurückzuhalten. Dass derartige Grundwasserreinigungen selbst Jahrzehnte dauern könnten, ließ Wruss nicht unerwähnt. Darüber hinaus sei mit "einigen Millionen" Euro an Kosten zu rechnen.
Für Bezirkshauptfrau Waltraud Müllner-Toifl hat die Sanierung des Schadensfalls "Priorität". Ob strafrechtliche Tatbestände vorliegen, habe die Staatsanwaltschaft zu klären. Bei den Untersuchungen außerhalb des Kwizda-Geländes sind bisher u.a. Thiamethoxam ebenso wie Abbauprodukte des Insektizids Clopyralid und mit Florasulam auch ein weiteres Herbizid gefunden worden. Das Screening von etwa 850 Substanzen sei "einzigartig", so Wruss. Ergebnisse der Spezialuntersuchungen von rund 40 dieser Substanzen sollen in etwa zwei Wochen vorliegen.
Quelle: NÖN, 04.10.2012
http://www.noen.at/lokales/noe-uebersicht/korneuburg/aktuell/Grundwasse…
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