Sie knattern, pfeifen, quaken: Das Balzritual von Kröten und Fröschen ist eigentlich kaum zu überhören. Doch Forscher registrieren es in Berlin immer seltener: Viele Amphibienarten seien in ihrer Existenz bedroht, warnt der Biologe Rolf Schneider. "Die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre ist schrecklich", sagt der Wissenschaftler der HU Berlin. Wie zuletzt eine Arbeit an seinem Institut ergab, ist etwa die streng geschützte Kreuzkröte im Norden Berlins ausgestorben. Wenig anders wird es der Wechselkröte ergehen, befürchtet Schneider. In Deutschland leben nach Angaben des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) 21 der rund 6000 weltweit bekannten Amphibienarten - rund die Hälfte davon gilt als bedroht. "Problematisch ist es für Amphibien vor allem dort, wo Landwirte unser Essen anbauen", sagt Artenschutzexperte Julian Heiermann vom Naturschutzbund (Nabu). Pestizide machen Insekten den Garaus, die auf dem Speiseplan der Kröten stehen. "Zudem reagiert auch die Haut der Amphibien auf Chemikalien sehr empfindlich." Überdüngung wiederum zerstört den natürlichen Lebensraum der Kröten: Nitrat lässt Tümpel umkippen. Es gerate vor allem dort ins Wasser, wo intensive Landwirtschaft und Gewässer dicht beieinander liegen, wie in der Uckermark, sagt Heiermann.
Quelle: Märkische Zeitung, 22.11.2013
http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1212996
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