Tagfalter gehören zu den Sorgenkindern der Hamburger Artenschützer. Von den 77 Tagfaltern, Dickkopffaltern und Widderchen, die vor 100 Jahren noch in Hamburg lebten, sind 25 Arten ausgestorben und weitere 20 vom Aussterben bedroht. Nur 15 Arten stehen nicht auf der Roten Liste. "Doch selbst Allerweltsarten wie Kleiner Fuchs und Tagpfauenauge sind immer seltener zu sehen", sagt Günter Schäfers, Artenschutzreferent bei der Umweltbehörde. Nicht immer gehe die Stadt pfleglich mit ihren wilden Bewohnern um, kritisiert Alexander Porschke, Vorsitzender des Hamburger Naturschutzbundes (Nabu). Er nennt als Beispiel die Wiesenvögel, die in Hamburg – wie in ganz Deutschland und in Europa – stark bedroht seien. "Wiesenvögel wie Kiebitz, Uferschnepfe und Braunkehlchen sind vom Hamburger Stadtgebiet fast verschwunden", sagt auch der Ornithologie Alexander Mitschke vom Arbeitskreis Staatliche Vogelschutzwarte Hamburg. Auch bei der Feldlerche gebe es "deutlich spürbare, lang anhaltende Rückgänge", sagt Mitschke. Bei den gefiederten Städtern sorgt sich der Ornithologe vor allem um den Spatzen: "Die Zahl der Haussperlinge halbierte sich seit den späten 1990er Jahren, und auch andere Arten wie der Turmfalke oder der Mauersegler leiden unter deutlichen Rückgängen." Unter dem Strich sind rund ein Drittel der 185 in Hamburg brütenden Vogelarten gefährdet oder verschwunden (18 Arten).
Quelle: Hamburger Abendblatt, 07.03.15
http://www.abendblatt.de/ratgeber/wissen/article205196383/Hamburgs-Tier…
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