Dies ist das zentrale Ergebnis einer Studie des NABU zur Situation von artenreichem Grünland im süddeutschen Raum (Beilage). Extensiv genutztes, artenreiches Grünland ist ein aus Naturschutzsicht prioritärer Lebensraum von besonderer Bedeutung. Etwa 50 Prozent aller in Deutschland vorkommenden Pflanzenarten sind diesen Flächen zuzuordnen. Zudem ist artenreiches Grünland von hohem landschaftskulturellem und ästhetischem Wert und prägend für zahlreiche Tourismusregionen. Trotzdem findet die schleichende Entwertung dieser Wiesen und Weiden bislang wenig Beachtung. Der hohe Intensivierungsdruck ergibt sich aus niedrigen Preisen für Milch und Rindfleisch sowie zunehmend auch aus der Förderung der Biogaserzeugung. „Erhebliche Verschlechterungen des Erhaltungszustands von europäisch streng geschütztem FFH-Grünland sind rechtlich nicht vertretbar“, so Tschimpke. Der NABU prüfe daher juristische Schritte gegen diese politisch subventionierte Naturzerstörung. „Die Ergebnisse machen deutlich, dass eine Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik nach dem Prinzip ‚Geld gegen Leistung‘ überfällig ist, damit die Pflege und Nutzung von artenreichem Grünland für Landwirte wieder eine attraktive Perspektive bietet“, sagte NABU-Agrarexperte Florian Schöne.
Quelle: NABU, 30. Oktober 2012
http://www.nabu.de/themen/landwirtschaft/landwirtschaftundnaturschutz/1…
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