Am 25. Februar werden VertreterInnen der 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union in Brüssel über ein Verbot der bienengefährlichen Saatgutbeizen aus der Gruppe der Neonicotinoide abstimmen. Eingebracht wurde der Antrag von der Europäischen Kommission höchstselbst, nachdem die EFSA als oberste europäische Zulassungsbehörde für Pestizide nach jahrelanger Prüfung zum Schluss gekommen war, dass diese Pestizide maßgeblichen Anteil am europaweit grassierenden Bienensterben haben dürften. „Die bevorstehende Abstimmung ist die letzte Chance für Landwirtschaftsminister Berlakovich, sich doch noch zum Schutz der Bienen zu bekennen. GLOBAL 2000 fordert Berlakovich daher mit allergrößtem Nachdruck auf, diesmal dem Druck der Agrochemie-Lobby sowie einzelner unbelehrbarer 'Interessensvertreter' Stand zu halten und dem Kommissionsvorschlag zuzustimmen!“
Pestizide aus der Gruppe der Neonicotinoide gefährden nicht nur Honigbienen, sie bedrohen auch Hummeln, Schmetterlinge und viele andere Bestäuber und greifen so das Ökosystem an einer seiner empfindlichsten Stellen an. Denn wenn jene Insekten, die die Bestäubungsarbeit für rund 80 Prozent der weltweiten Pflanzenarten verrichten, nicht rechtzeitig geschützt werden, droht uns ein noch nie da gewesenes Artensterben. Der aktuelle Vorschlag der Europäischen Kommission beinhaltet ein Verbot von neonicotinoiden Saatgutbeizen für alle Pflanzen, die von Bienen angeflogen werden können, wie etwa Mais, Raps oder Sonnenblumen. Ein solches Verbot hatten die österreichischen Imkervertreter gemeinsam mit GLOBAL 2000 bereits im Juni 2008 gefordert und im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz Belege für die Bienengefährlichkeit dieser Mittel vorgelegt. „Der damalige Landwirtschaftsminister Josef Pröll lehnte unsere Forderung jedoch ab und versäumte fünf wertvolle Jahre für den Schutz der Bienen“, bedauert Burtscher.
Nun sind alle unsere damaligen Argumente für die Bienengefährlichkeit dieser Mittel von der EFSA offiziell bestätigt worden, weshalb der nunmehr vorliegenden Vorschlag eines europaweiten Verbots unausweichlich geworden ist. GLOBAL 2000 wird das Abstimmungsverhalten der österreichischen VertreterInnen daher genau beobachten und die Öffentlichkeit umgehend über das Ergebnis in Kenntnis setzen. „Wir hoffen, dass wir sowohl über das Abstimmungsergebnis als auch über die Position, die Österreich eingenommen hat, Positives berichten werden können,“ so Burtscher abschließend.
Quelle: Oekonews, 21.2.2013
http://www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1077463
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