Bedeutendste Ursache für diesen dramatischen Artenschwund ist die starke Intensivierung der Landwirtschaft. In insgesamt 19 Staaten wurde die Entwicklung von 17 Wiesen-Schmetterlingsarten verfolgt. Seit 1990 gingen die Bestände von acht Arten zurück, darunter auch der bei uns (noch) häufige Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus). Nur zwei Arten blieben stabil und eine Art, der Rote Würfel-Dickkopffalter (Spialia sertorius), konnte sich sogar ausbreiten. Für sechs Arten war die weitere Entwicklung "unsicher".
Grünland-Lebensräume verzeichnen in Deutschland einen dramatischen Rückgang. Mit den Wiesen und Weiden verschwinden Pflanzen- und Tierarten, die in einer ausschließlich intensiv genutzten und ausgeräumten Agrarlandschaft nicht überleben können. In der "modernen" Agrarlandschaft scheint kein Platz für eine Vielfalt an Faltern zu sein, obwohl diese als Bestäuber auch eine hohe wirtschaftliche Bedeutung haben.
"Schmetterlinge sind an das Vorkommen ihrer Futterpflanzen gebunden, eine hohe Artenvielfalt ist ein Indikator für eine strukturreiche und blütenreiche Kulturlandschaft, erklärt Insekten-Experte Jonas Linke von der NABU-Naturschutzstation Niederrhein. Für die Falter ist eine vielfältige Kulturlandschaft mit extensiven Wiesen und Weiden Lebensgrundlage - ein Mosaik mit intensiv genutzten Flächen und strukturreichen Extensivflächen schließt sich natürlich nicht aus. "Auch am Niederrhein beobachten wir die Artenrückgange und finden vielfach nur noch häufige und anpassungsfähige Falter in den Wiesen. Deshalb ist das von der EU und dem Land NRW geförderte Projekt Grünland für Wiesenvögel so wichtig, da es sich für den Erhalt des Lebensraumes Wiese und Weide und somit auch für die Lebensgrundlage vieler Insekten einsetzt", ist Linke überzeugt.
Quelle: NABU Niederrhein, 24.07.2013
http://www.nabu-naturschutzstation.de/de/aktuelles/881-tagfalter-taumel…
- Login om te reageren