Wie dramatisch der Rückgang der Weidenammer-Bestände ist, zeigt jetzt erstmals in Gänze eine umfassende Studie, an der Wissenschaftler aus Deutschland, England, Russland, Finnland und Japan beteiligt waren. Die Forscher dokumentieren den globalen Zusammenbruch der Population. Die Brutgebiete der Weidenammer (Emberiza aureola) erstreckten sich auf fast 16 Millionen Quadratkilometern von Finnland im Westen bis zur russischen Pazifikküste und Japan im Osten. Zur Überwinterung ziehen die Vögel über China nach Südostasien. Noch in den 1980er Jahren schätzten Ornithologen den Weltbestand auf Hunderte Millionen Tiere. Zwischen 1980 und 2013 gingen die Bestandszahlen jedoch um rund 90 Prozent zurück, wie die neue Studie zeigt. Das Verbreitungsgebiet ist im Westen um etwa 5000 Kilometer geschrumpft – im europäischen Teil Russlands ist die Weidenammer inzwischen so gut wie ausgestorben. "Ein so schneller und starker Rückgang einer über ein solch riesiges Gebiet verbreiteten Art ist sehr selten", betont Dr. Johannes Kamp, Erstautor der Studie und Landschaftsökologe an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU).
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 09.06.2015
https://idw-online.de/de/news632475
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