Das mit dem Fischrückgang in unserm Land ist so eine Sache: Wird er auf die allgemeine Klimerwärmung bezogen, zucken unsere Politiker von links bis rechts mit den Schultern und stammeln Phrasen wie «Mir sind leider die Hände gebunden, das ist ein globales Problem…Aber wie sieht die Sache aus, wenn man beim Thema «Fischrückgang» in eine andere Richtung schielt. Nämlich in diejenige des Fischrückgangs aufgrund des Nahrungsangebots: Jährlich werden in unserm kleinen Land über 2000 Tonnen hochaktive Pestizide in die Umwelt eingeleitet, 85 bis 90 Prozent durch die Landwirtschaft. Dass die Wirksamkeit dieser Gifte nicht aufhört, wenn der Regen sie in die kleinen Bäche spült, von wo aus sie in die grösseren Bäche, Flüsse und Seen fliessen, dürfte jedem von uns klar sein. So tötet dieses Gift schlussendlich die kleinsten Lebewesen in unseren Gewässern – und damit die Nahrungsgrundlage vieler der im Wasser lebenden Tiere. Und wo kein Futter mehr ist, verschwinden bald einmal auch die Fische…
Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass es früher mehr Insektenarten und damit auch Insekten gab?
Trotz den Belastungen, denen unsere Gewässer ausgesetzt sind, ist Fischen bei der jungen Generation im Trend, wie der Beitrag aus «Blick am Abend» dokumentiert. Warum hier auf Ebene Politik kein Riegel geschoben wird, liegt auf der Hand: Die stärkste Lobby, die es in Bern gibt, ist diejenige der Bauern. Wenn es um die Interessen der Landwirte geht, spannen deren Volksvertreter aller Couleur zusammen. Dazu kommt, dass in diesem Falle auch die Chemie-Lobbyisten in der Wandelhalle sind und die Volksvertreter zu lässigen Anlässen einladen. Ganz ohne Hintergedanken natürlich… Ein Schuft, wer hier etwas anderes denkt! Zu guter Letzt schwenkt auch der Bundesrat auf die «Bauern-Chemie-Schiene» ein, sodass munter weiter Gift verspritzt werden darf. Schliesslich will mans sich mit den Politikern nicht verscherzen, die einen alle vier Jahre wählen…
Immer, wenn ich höre, dass unsere Umwelt wegen der Profit- und Machtgier benachteiligt wird, fällt mir unweigerlich die alte Weisheit der Cree-Indianer ein: «Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluss vergiftet und der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr erkennen, dass man Geld nicht essen kann…»
Quelle: Petri Heil, 29.08.16
http://www.petri-heil.ch/gier-der-chemie-und-landwirtschaft-schuld-an-f…
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