Deutsche Flüsse schneiden richtig schlecht ab - Nur wenige Gewässer in akzeptablem Zustand

Die meisten Oberflächengewässer in Deutschland sind in mindestens unbefriedigendem ökologischem Zustand. Das geht aus einem Bericht des Bundesumweltministeriums an die EU-Kommission hervor. 34 Prozent der deutschen Gewässer sind laut Bericht in einem "unbefriedigenden" Zustand, 19 Prozent stehen sogar "schlecht" da. In Sachsen sind gerade mal knapp sieben Prozent mit "gut" oder "sehr gut" bewertet worden. Der Rhein zum Beispiel überschreitet die Umwelt-Qualitätsnorm der EU bei Blei, Cadmium, Nickel und diversen anderen industriellen Schadstoffen und Pestiziden.Bei den Küstengewässern steht sogar eine fette Null. Kein Einziges bekommt aktuell eine gute Ökobilanz. Schuld ist die intensive Nutzung der Küstengewässer und der daran angrenzenden Gebiete durch den Menschen. Dadurch kommt es zu Nährstoffüberschüssen, die wiederum die Wasserqualität verschlechtern. Insgesamt sind nur acht Prozent deutschen Gewässer - von den Flüssen, über die Seen bis zu den Küstengewässern - in einem akzeptablen Zustand. Auf der To Do Liste für die Zukunft stehen aus Sicht des Umweltbundesamtes deswegen noch einige Punkte. Zum Beispiel eine umweltfreundlichere Landwirtschaft, damit weniger Nährstoffe und Pestizide in den Gewässern landen. Und: Plastikverschmutzung vermeiden. Und: die Gewässer besser an den Klimawandel anpassen. Ob das alles aber ausreicht, um die Gewässer bis 2027 wieder naturnah und schadstofffrei zu bekommen ist fraglich. Viel Zeit bleibt bis dahin nämlich nicht mehr.
Quelle: Petra Haubner, SWR-Umweltredaktion, 31.10.2016
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