Pestizide gefährden den Ortolan in Deutschland

Kaum größer als ein Spatz, perfekt getarnt im gelblich-grünen, noch jungen Eichenlaub, schmettert ein Ortolan-Männchen sein Lied. Jene Weise, die einst Ludwig van Beethoven beim Komponieren seiner 5. Sinfonie inspiriert haben soll. In Beethovens rheinischer Heimat ist der Vogel längst ausgestorben. Wie im übrigen Westen Deutschlands. Zwei Dinge machen dem Singvogel zu schaffen: in seinem deutschen Brutgebiet nehmen ihm Monokulturen und die intensivierte Landwirtschaft jede Lebensgrundlage. Das größte Problem für den Ortolan (Emberiza hortulana) in Deutschland: auf den meisten Äckern wird Gift gespritzt – die Pestizide sollen die Erträge steigern, indem sie die Insekten töten. Die Nahrung für den Ortolan. Der europäische Bestand ist seit den 80’er Jahren um 90 Prozent eingebrochen. So geht es vielen Vögeln, die ihren Lebensraum rund um die Äcker haben. Oder hatten.
Quelle: Deutschlandradio, 29.11.2016
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