Naturschutz im Kanton Zürich: Die Artenvielfalt bleibt in Gefahr

Der Schutz der Tiere, Pflanzen und ihrer Lebensräume im Kanton Zürich reicht trotz einigen Erfolgen nicht aus. Die Fachstelle Naturschutz kann zwar laufende Massnahmen weiterführen. Für mehr fehlen ihr jedoch meist die Mittel. Der durchaus naturverbundene Baudirektor Markus Kägi hob an der Präsentation hervor, der Mensch sei nicht nur Geniesser und Nutzer, sondern habe eine Verpflichtung gegenüber der Natur. Diese sei ihm zum Schutz anvertraut, und das sei nicht einfach eine Last: «Es geht um einen Wert, den man nur einmal verlieren kann.» Zum Beispiel die Feldlerche (Alauda arvensis): Kägi kann ihren Gesang an seinem Wohnort Niederglatt zwar manchmal noch hören, aber das ist heute die Ausnahme. Zwischen 1988 und 2008 ist ihr Bestand im Kanton um etwa 80 Prozent regelrecht eingebrochen. Dem Bodenbrüter wird die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft zum Verhängnis. Oder das Sumpfhornklee-Widderchen (Zygaena trifolii): In den 1990er Jahren war der schwarze Nachtfalter mit roten Tupfern noch in 80 Flachmooren verbreitet. Eine jüngere Erfassung wies ihn noch in 5 Gebieten nach. Da dieser Schmetterling ausserhalb des Kantons Zürich kaum vorkommt, ergriff man Sofortmassnahmen. Weil seine Raupen bis zu vier Jahre für die Entwicklung brauchen, kommen sie bei der Bewirtschaftung der Feuchtgebiete mit Traktor und Ladewagen buchstäblich unter die Räder. Nun wird die Streu vermehrt von Hand weggetragen. Für einen Bestand kam die Hilfe jedoch zu spät, es bleiben noch deren vier.

Quelle: NZZ, 3.4.17
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