Artenschwund: Die Grenze ist überschritten

Viele Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht oder sind bereits verloren. Zu viele, meint eine neue britische Studie: Auf 58 Prozent der Erdoberfläche sei die Artenvielfalt gefährlich reduziert. Man geht davon aus, dass die Natur 10 Prozent weniger Tier- und Pflanzenarten gerade noch verkraften könne – das sei eine „sichere Grenze“, sagt der britische Biowissenschaftler Tim Newbold. Doch hat seine Analyse von 2,3 Millionen Datensätzen ergeben, dass in großen Teilen der Erde diese Grenze bereits überschritten ist: „Wir schätzen, dass 14 Prozent der gesamten Artenvielfalt, die wir in der Natur finden würden, bereits verschwunden ist.“ Das ökologische Gleichgewicht ist empfindlich und braucht die verschiedenen Spezies, um intakt zu bleiben - seien es Tierarten wie Bienen, die als Bestäuber für die Landwirtschaft arbeiten oder Pflanzen, die uns als Nahrung dienen und Sauerstoff liefern. Stirbt beispielsweise eine Pflanze aus, von der sich eine bestimmte Insektenart ernährt, ist auch diese in ihrem Bestand gefährdet, sagt Newbold im Gespräch mit science.ORF.at: „Die Artenvielfalt unterstützt viele wichtige Funktionen in unserem Ökosystem, etwa die Blütenbestäubung, die Zersetzung des Abfalls sowie die Regulation des globalen Kohlenstoffkreislaufes“

Quelle: ORF, 17.07.16
http://science.orf.at/stories/2785973/