In Deutschland verschwinden die Schmetterlinge

Verschwinden in Deutschland die Schmetterlinge? Um diese Frage zu beantworten, wurde im Auftrag der Deutschen Wildtier Stiftung ein sogenannter Statusbericht erstellt. Demnach haben Vorkommen und Häufigkeit der Schmetterlinge in den vergangenen Jahrzehnten stark abgenommen. Außerdem gebe es Hinweise, dass die Häufigkeit nachtaktiver Schmetterlinge „um die Hälfte“ und die Anzahl der Arten um „mehr als die Hälfte“ zurückgegangen ist. Bei den Tagfaltern sei seit Mitte der 70er-Jahre die Zahl der Wiesenarten um 73 Prozent zurückgegangen.

Nach Ansicht des Bonner Zoologen Prof. Wolfgang Wägele, Direktor des Zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig, sind die Ursachen für das Verschwinden der Schmetterlingeäußerst komplex: Wägele kritisiert das „Aufräumen der Landschaft“ und die Überdüngung der Wiesen, große Stickstoffmengen aus der Massentierhaltung und aus der Luft gelangten in den Boden, Pestizide und der Siedlungsbau trügen ebenfalls zum Rückgang der Artenvielfalt bei und auch Lampen seien eine tödliche Falle für Nachtfalter.

Pestizide machen aber nicht nur Schmetterlingen zu schaffen. Und genau das ist das Dilemma. Studien haben ergeben, dass es heute in manchen Gegenden bis zu 80 Prozent weniger Insekten gibt als vor 30 Jahren. Bienen, Hummeln, Libellen, Wespen, Fliegen, Käfer, Schmetterlinge - alle kämpfen wegen intensiver Landwirtschaft, Pflanzenschutzmitteln und Überdüngung ums Überleben. Erst kürzlich kam eine Studie heraus, die zeigt, dass es auch immer weniger Vögel gibt. Der Bestand der Kiebitze zum Beispiel soll in Deutschland zwischen 1990 und 2013 um 80 Prozent abgenommen haben. Das Braunkehlchen um 63 Prozent und die Zahl der Uferschnepfen um 61 Prozent. Ein Grund: Sie finden zu wenige Insekten zu fressen.

Quellen:
General Anzeiger, 21.08.17
http://www.general-anzeiger-bonn.de/news/panorama/In-Deutschland-versch…

Deutsche Welle, 21.08.17
http://www.dw.com/de/das-verschwinden-der-schmetterlinge/g-40169982