Die Insekten stehen am Anfang der Nahrungskette. Wenn sie verschwinden, verschwinden wir auch.

Der Entomologische Verein Krefeld, der seit 1905 Insekten erforscht, hat festgestellt, dass in den letzten 20 Jahren 80% unserer Fluginsekten verschwunden sind: http://80.153.81.79/~publ/mitt-evk-2013-1.pdf . Mit in 2 Malaise-Fallen gefangenen Insekten wurden dieser Verlust in einem Naturschutzgebiet ermittelt. Nicht nur eine industrialisierte Landwirtschaft und die damit verbundene Vernichtung der Lebensräume von Insekten sind dafür ursächlich. Bei einem Pestizid-Verbrauch in Deutschland von 19.469 Tonnen pro Jahr in 1970 und einem Zuwachs auf 48.611 Tonnen in 2015 dürfte der Bund Naturschutz mit der Hauptursache „Einsatz von Pflanzenschutzmitteln“ richtig liegen.

Sicherlich muss das Fehlen von Blühflächen mit als eine der großen Ursachen gesehen werden. Denn nach der Blüte der Obstbäume und der Rapsfelder hungern unsere Bienen, aber auch alle anderen Bestäuber. Imker müssen ihre Bienen füttern. Durch den Mangel an Pollen wird die Brut jedoch geschwächt und wird anfällig für die Varroa-Milbe und Krankheiten. Pollen ist der notwendige Eiweißspender für die Insekten und die Insekten sind die Eiweißspender für die „höher“ entwickelten Wirbeltiere.

Vögel, Reptilien, Fledermäuse sind stark rückgängig und stehen zum Teil schon auf der „Roten Liste“. In der Bayerischen Biodiversitätsstrategie von 1. April 2008 soll unter Abs. 7.1 ein Rückgang der Vielfalt bis 2020 gestoppt werden. Eine Wende zum Positiven ist für mich nicht erkennbar. Zwar reden alle vom Bienensterben, doch was wird dagegen getan. Henk Tennekes, ein holländischer Toxikologe sagt: Die Insekten stehen am Anfang der Nahrungskette. Wenn sie verschwinden, verschwinden wir auch. Wir sind aus meiner Sicht auf dem besten Weg, dies herbei zu führen. www.farmlandbirds.net.

Quelle: Merkur, 29.08.17
https://www.merkur.de/lokales/leserbriefe/bayern-region/insekten-sterbe…