Die Eröffnung der Wanderaustellung „Blühender Naturpark Südschwarzwald“ war sehr gut besucht. Überaus informativ und nachdenklich stimmend verlief der Abend in Weißers Floraparadies. Im Mittelpunkt des Abends stand neben der Ausstellungseröffnung ein Vortrag von Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Der stellte unter dem Leitmotiv „Wir müssen erhalten, was uns erhält“ die Naturschutzstrategie 2020 in Baden Württemberg vor. Baumann bezeichnete diese als deutschlandweit bestes Programm für den Arten- und Naturschutz.
Er warnte vor dem Hintergrund der immer mehr zurückgehenden ökologischen und biologischen Vielfalt und dem damit verbundenen Insektensterben vor den gravierenden Folgen. Baumann sieht lediglich noch ein Zeitfenster von zehn Jahren, um im gemeinsamen Miteinander, bei dem alle an einem Strang ziehen müssen, erfolgreich gegensteuern zu können. Der promovierte Biologe warnte besonders vor einem neuartigen Insektensterben mit schwerwiegenden Folgen. „In den letzten Jahren ist die Zahl der Insekten in Teilen Deutschlands dramatisch zurückgegangen, nach Untersuchungen in Nordrhein-Westfalen um alarmierende 80 Prozent“, bilanziert der Umweltstaatssekretär. Flächenversiegelung, die Zerschneidung der Landschaft, aber vor allem die intensive Landwirtschaft seien die wichtigsten Ursachen für das Insektensterben. Für hochproblematisch hält Baumann die Verwendung von neuartigen Pestiziden, den sogenannten Neonikotinoiden. Hierbei handelt es sich um hochtoxische Stoffe, deren Giftstärke DDT um ein Vielfaches übertrifft. „Diese gefährlichen Chemikalien gehören in den Giftschrank und nicht auf unsere Felder“, empört sich Baumann.
Das Insektensterben wirkt sich auch auf andere Tiere und auf Pflanzen aus. So schwindet etwa der Bestand an Fledermäusen und vielen insektenfressenden Vögeln wie Schwalben.
Quelle: Südkurier, 05.03.18
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