Fischsterben gefährdet Fischereiverein Thur im Kanton St. Gallen

Was in der Thur unterhalb von Bütschwil vor sich geht, klingt wie ein Krimi: Seit gut vier Jahren sterben dort jeweils von Ende Juli bis im September zahlreiche Bachforellen. «Ich schätze, dass wir seither 80 bis 90 Prozent von diesen verloren haben», sagt Markus Brunner. Er ist Hobbyfischer und Präsident des Fischereivereins Thur, der diesen Abschnitt des Flusses vom Kanton St. Gallen gepachtet hat und im Februar sein 125-jähriges Bestehen feiert. Rund 400 Bachforellen fischten die Hobbyfischer in dieser Saison aus der Thur zwischen Wattwil und Niederbüren, vor 20 Jahren waren es gemäss Brunner noch 20000 bis 25000. Und so verliert der Verein nach und nach seine Mitglieder: Vor zehn Jahren waren es gemäss Brunner über 400, heute sind es noch 338. 300 Mitglieder braucht der Verein, damit er mit den Mitgliederbeiträgen, 250 Franken sind es pro Person, den jährlichen Pachtzins von 75000 Franken an den Kanton St. Gallen entrichten kann.

Die Ursache für das Fischsterben konnte bisher niemand herausfinden, die Abklärungen laufen auf Hochtouren, erste Ergebnisse werden auf Ende Jahr erwartet. Fachleute stellten zwar fest, dass die toten Tiere Organschäden an Leber und Herz aufwiesen und an Blutarmut litten. Dadurch konnte der Sauerstoff im Körper nicht mehr transportiert werden und die Forellen erstickten.

Quelle: Tagblatt, 06.11.18
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/wil/fischsterben-gefaehrdet-fischere…