Pestizide vernichten Biodiversität von Singvögeln

Nach Aussagen von britischen Ornithologen ist der Bestand an wildlebenden Vögeln stark bedroht. Hauptursache dafür sind Pestizide, Düngemittel und der stark eingeschränkte Lebensraum. Die Royal Society for the Protection of Birds (RSPB) warnt auch davor, dass auch Tiere, die sonst sehr häufig vorgekommen sind, inzwischen vom Aussterben bedroht sind. In den vergangenen 30 Jahren hat sich nach Angaben der RSPB der Bestand von Lerchen und Singdrosseln um die Hälfte verringert. Der Bericht der RSPB untersuchte 30 europäische Länder und kam zum Schluss, dass die Länder mit der intensivsten Landwirtschaft, den größten Verlust an Arten zu verzeichnen hatten. "Auf eine Krise in der Landwirtschaft wird eine Krise der Tier- und Pflanzenwelt Europas folgen", so der RSPB-Vorsitzende Graham Wynne.

Gründe für die negative Entwicklung liegen vor allem in der Landwirtschaft: der Einsatz von chemischen Insektenkillern und Kunstdünger dezimiert viele Tiere. Auch das häufige Mähen von Wiesen zerstöre das natürliche Habitat von Lerchen, Ammern und Rebhühnern. Die natürlichen Wiesen böten den Tieren nicht nur Lebensraum und Nahrungsquelle, sondern geben auch Material zum Nestbau, so der British Trust for Ornithology. In den vergangenen 30 Jahren hat sich nach Angaben der RSPB der Bestand von Lerchen und Singdrosseln um die Hälfte verringert. Kritik übte die RSPB auch an den ökologischeren Anbaugebieten: Dort werde zwar der Einsatz von Chemikalien eingeschränkt, trotzdem verbleibe für die Singvögel viel zu wenig Futter am Boden. Die Umweltorganisation kam zum Schluss, dass mit der Intensivierung der Landwirtschaft die Gefahr für die Dezimierung der Arten wachse. Motto: "Die Zahl der Vögel sinkt mit der Zahl der Traktoren."

07-01-2001
http://www.umg.at/012001/vogelbestaende.php