Die Unternehmen der Pflanzenschutzindustrie verzeichneten für 2012 in Deutschland einen 8,5 Prozent höheren Umsatz gegenüber dem Vorjahr, berichtete IVA-Präsident Dr. Theo Jachmann auf der Jahrespressekonferenz des Industrieverbands (IVA). Dabei stieg der Umsatz mit Herbiziden im Vergleich zum Vorjahr um 13,5 Prozent, was vor allem am überproportional gewachsenen Markt für Rübenherbizide lag. Allerdings sieht IVA-Präsident Jachmann wenig Grund für Optimismus. "Pflanzenschutzmittel zählen zu den am strengsten regulierten Substanzen überhaupt. Das hält die Politik auf europäischer und nationaler Ebene aber nicht davon ab, mit einer überzogenen Auslegung des Vorsorge-Prinzips Wirkstoffe ohne triftigen Grund aus dem Verkehr zu ziehen und den Landwirten das Leben schwer zu machen". Vor allem die Ankündigung der Europäischen Kommission, ab Dezember 2013 drei Insektizide vom Markt zu nehmen, sei ein herber Schlag für die Branche. Die drei Neonikotinoide, die sich gegenüber Vorgängerprodukten durch eine deutlich niedrigere Toxizität für Wirbeltiere auszeichnen, sind in Deutschland im Rapsanbau kurzfristig nicht zu ersetzen. Nach einer im Januar veröffentlichten Studie wird sich die Wirtschaftlichkeit des Rapsanbaus in so dramatisch verschlechtern, dass Landwirte auf den Flächen auf andere Kulturpflanzen, wie etwa Mais, ausweichen.