Kaum noch Insekten in der Luft zu sehen

Was sich im Frühjahr angedeutet hat, ist für die Naturschützer zur traurigen Gewissheit geworden: Die Zahl der Insekten nimmt dramatisch ab. Bei vielen Arten in Ostwestfalen-Lippe registrieren die Insektenkundler des Naturschutzbundes (Nabu) seit einigen Jahren einen stetigen Rückgang. "Die Intensivierung auf den landwirtschaftlichen Anbauflächen, die stetige Stickstoffdüngung und das regelmäßige Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln und Präparaten zur Bekämpfung von Pilzen und Schadinsekten haben dazu geführt, dass die natürlichen Grundlagen und das Naturgefüge über Gebühr aus dem Gleichgewicht geraten", meint der Entomologe Hans Dudler vom Nabu-Ortsverband Leopoldshöhe. "Selbst in den Naturgebieten registrieren wir einen ungewöhnlichen und besorgniserregenden Artenrückgang", erklärt Dudler, der in der Senne, aber auch an Weser und Diemel sowie in entlegenen Moorgebieten Insekten kartiert. Wer vor Jahren längere Strecken mit dem Auto unterwegs war, habe danach massenweise Insekten von der Windschutzscheibe entfernen müssen. Dudler: "Heute ist diese durch Flugtiere verursachte Verschmutzung zumeist überschaubar, weil kaum noch Insekten in der Luft sind."

Quelle: Lippische Landes-zeitung, 29.07.2012
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