Bisher galt die Zerstörung des Lebensraumes als wichtigste Ursache für den teils dramatischen Rückgang der Frösche und Kröten in der Schweiz. Neue Forschungen zeigen: Ein Pilz aus Afrika hat ebenfalls verheerende Wirkung. Der Pilz befällt die Haut. Die Tiere werden apathisch, fressen nicht, manchmal schwillt die Haut an, oder es kommt zu Farbveränderungen. Nach wenigen Tagen sind die Frösche tot. In Mittelamerika und Spanien hat der Pilz in letzter Zeit am schlimmsten gewütet. Kröten, Frösche, Molche und Salamander wurden in riesigen Mengen dahingerafft. Einzelne Arten sind ausgestorben, andere bis auf wenige Restbestände dezimiert. In Spanien traf es etwa die Erdkröte, den Feuersalamander und die Geburtshelferkröte – Amphibienarten, die auch in der Schweiz heimisch sind. Die Amphibienspezialisten sind alarmiert. Ein Massensterben dieses Ausmasses war bisher nicht bekannt. Der Pilz – mit wissenschaftlichem Namen Batrachochytrium dendrobatidis, kurz Chytridpilz – wurde unterdessen auch in jedem zweiten Weiher in der Schweiz nachgewiesen. «Man weiss noch viel zu wenig», sagt Amphibienforscher Benedikt Schmidt, der zusammen mit zwei Kolleginnen an der Universität Zürich die Auswirkungen des Pilzes untersucht, «aber was man bisher weiss, ist äusserst beunruhigend».
Quelle: Der Bund, 28.02.2009
http://www.derbund.ch/22597636/print.html
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