Alarmierender Rückgang von Fauna und Flora in Europa

Eine Untersuchung eines erheblichen Teils der in Europa heimischen Fauna und Flora im Rahmen der Europäischen Rote Liste, die Teil der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN)™ ist, hat ergeben, dass ein großer Anteil Weichtiere, Süßwasserfische und Gefäßpflanzen jetzt als gefährdet einzustufen ist. Die Untersuchung von etwa 6000 Arten zeigt, dass 44 % aller Süßwasserweichtiere, 37 % der Süßwasserfische, 23 % der Amphibien, 20 % einer Auswahl von terrestrischen Weichtieren, 19 % der Reptilien, 15 % der Säugetiere und Libellen, 13 % der Vögel, 11 % einer Auswahl von xylobionten Käfern, 9 % der Schmetterlinge und 467 Arten von Gefäßpflanzen vom Aussterben bedroht sind.

Süßwasserweichtiere sind die am stärksten gefährdete Gruppe aller bisher untersuchten Gruppen. Die einst weit verbreitete Riesenflussperlmuschel (Margaritifera auricularia) kommt heute nur noch in wenigen Flüssen Frankreichs und Spaniens vor. Süßwasserfische sind ebenfalls stark gefährdet. Zu den stark gefährdeten Gefäßpflanzen zählen die Wildarten von Kulturpflanzen. Die vom Aussterben bedrohte Rübenart Beta patula ist mit den Kulturrüben eng verwandt und eine wichtige Genquelle für die Verbesserung der Virusresistenz. Andere wirtschaftlich bedeutende europäische Kulturpflanzen mit beunruhigenden Gefährdungs-anzeichen sind die Zuckerrübe, der Weizen, der Hafer und der Kopfsalat.

Quelle: Naturschutz.at, 29.11.2011
http://www.naturschutz.at/index.php?id=4404