Europäische Imker fordern EU-Staaten zu Verbot auf

Der Europäische Berufsimkerverband (IPBA) hat die Mitgliedstaaten der Europäischen Union aufgefordert, doch noch für ein Teilverbot bestimmter Pestizide zu stimmen. «Wir fordern seit Jahren ein generelles Verbot dieser Stoffe», sagte IPBA-Präsident Walter Haefeker am Donnerstag. Das von der EU-Kommission für Montag zur Abstimmung gestellte Teilverbot der für Bienen schädlichen Chemikalien sei aber ein «sehr großer Schritt in die richtige Richtung. Wir fordern die Mitgliedstaaten auf, das zu unterstützen - das gilt insbesondere für Deutschland.» Die EU-Kommission fordert ein Teilverbot von drei sogenannten Neonicotinoiden. Für einen solchen Schritt fand sich im März jedoch keine ausreichende Mehrheit unter den EU-Mitgliedstaaten, Deutschland enthielt sich. Am Montag kommt es in Brüssel zur entscheidenden Abstimmung im Berufungsausschuss. Haefeker fürchtet ebenso wie der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), dass der deutsche Vertreter dieses Mal gegen das Teilverbot der drei Stoffe stimmt, die von dem deutschen Unternehmen Bayer sowie der Firma Syngenta aus der Schweiz vertrieben werden.

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) dürfe das Verbot nicht weiter blockieren, forderte BUND-Pestizid-Experte Tomas Brückmann. «Sie muss sich dafür einsetzen, dass der Berufungsausschuss am Montag für ein Verbot stimmt, so dass die betroffenen Wirkstoffe ab dem 1. Juli vom Markt genommen werden können.» Kritiker warnen, dass Neonicotinoide neben tödlichen Vergiftungen auch dazu führen, dass Bienen ihren Orientierungssinn verlieren und nicht mehr in die Bienenstöcke zurückfinden.

Die EU-Kommission will den Einsatz der drei Pestizide für den Anbau von Mais, Sonnenblumen, Raps sowie Baumwolle für mindestens zwei Jahre verbieten. Vorerst erlaubt bleiben soll der Gebrauch der Chemikalien für Wintergetreide und Pflanzen, die keine Bienen anlocken. Auch auf die Aussaat von Mais in diesem Sommer sollen die verschärften Bestimmungen noch keine Anwendung finden. Nach zwei Jahren will die EU-Kommission die Maßnahmen überprüfen.

Quelle: n-tv.de , AFP, 25. April 2013
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