In Europa sterben die Vögel in Massen weg

Anfang der 60er-Jahre schrieb Rachel Carson ihr berühmtestes Buch: "Silent Spring", der "Stumme Frühling". Die Biologin beschreibt hier am Beispiel einer fiktiven Kleinstadt, was passieren würde, wenn Tiere und Pflanzen sterben würden. Nun veröffentlichen Forscher verschiedener Forschungseinrichtungen einen Bericht, der sich mit dem Sterben der Vögel in Europa beschäftigt. Sofort fühlt man sich an "Silent Spring" erinnert. Die Wissenschaftler haben den Rückgang der Vogelbestände in den vergangenen 30 Jahren untersucht. In den "Ecology Letters" berichten sie, dass vor allem die Populationen der 36 häufigsten Vogelarten, etwa Spatzen, Feldlärchen, Stare und auch Rebhühner, drastisch an Größe verlieren. Die Wissenschaftler hatten alle verfügbaren Studien über 144 europäische Vogelarten in 25 Ländern ausgewertet. Datensätze, die von professionellen Ornithologen, aber auch von Hobby-Vogelkundlern zur Verfügung gestellt wurden, waren darunter. Die Ökosysteme haben sich in den vergangenen Jahrzehnten massiv verändert, viele Arten finden keine Nistplätze mehr oder nicht genügend Nahrung. Auch der Einsatz von Pestiziden schadet Vögeln – entweder direkt, weil sie die Gifte selbst aufnehmen, oder indirekt, weil Vogelfutter wie Insekten und andere Wirbellose durch die Pflanzenschutzmittel getötet wird.

Quelle: Die Welt, 03.11.14
http://www.welt.de/wissenschaft/article133926552/In-Europa-sterben-die-…