Grundwasserbelastung in Korneuburg: Grüne fordern Reform des Gewässerschutzes

Anlässlich der heute von GLOBAL 2000 aufgedeckten Grundwasserbelastung in Korneuburg mit dem Pestizid Thiamethoxam und dem Herbizid Clopyralid fordern die Grünen eine Reform der Gewässerüberwachung. Minister Berlakovich hatte Kenntnis von einer möglichen Belastung des Grundwassers durch einen Störfall der Firma Kwizda. In einer Anfragebeantwortung hat er darauf verwiesen, dass vor dem Unfall keine Belastungen mit Thiamethoxam durch die Messprogramme im Rahmen der Gewässerzustandsüberwachungsverordnung (GZÜV) festgestellt wurden und die nächsten Messungen für 2013 geplant seien. „Anstatt Maßnahmen zu setzen, die die Sicherheit für die Bevölkerung gewährleisten und eine weitere Belastung der Gewässer unterbinden, verweist der Minister auf Routineuntersuchungen. Wir fordern, dass künftig risikobasierte Untersuchungen durchgeführt werden. Wenn Chemikalien in der Region in größerem Ausmaß hergestellt oder verbreitet werden, dann muss auf diese auch im Rahmen der GZÜV-Messprogramme getestet werden. Wenn in Chemiefirmen Zwischenfälle auftreten, die den Verdacht von Gewässerkontaminationen nahelegen, dann müssen auch Messungen von staatlicher Seite vorgenommen werden“, fordert Christiane Brunner, Umweltsprecherin der Grünen.

„Die Ergebnisse dieser Untersuchungen müssen im Falle von Grenzwertüberschreitungen zeitgerecht und vollständig der Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden. Zahlen über den österreichischen Einsatz des weltweit am meisten verwendeten Pestizids Glyphosat beispielsweise werden vom Landwirtschaftsminister unter Verschluss gehalten“, ergänzt Wolfgang Pirklhuber, Landwirtschaftssprecher der Grünen. „Sowohl bei Belastungen durch die Landwirtschaft, als auch bei Vorfällen in Betrieben, die mit gefährlichen Chemikalien umgehen, darf der Gewässerschutz und der Schutz der Gesundheit der Bevölkerung nicht auf die lange Bank geschoben werden. Hier besteht unmittelbarer Handlungsbedarf und absolute Transparenz“, meinen Brunner und Pirklhuber.

Quelle: Die Grünen, 13.09.2012
http://www.gruene.at/umwelt/artikel/lesen/85471/