Der Habicht-Bestand im Meißner Land bleibt nach Beobachtungen von Vogelkundlern auf drei Brutpaare beschränkt. Sachsenweit sind es aktuell 650 bis 800 Paare. Der Fachgruppe Ornithologie Meißen zufolge sind für die Seltenheit des Greifvogels mehrere Ursachen verantwortlich. Obwohl seit den 70er Jahren streng geschützt, würden Habichte weiterhin illegal geschossen oder in Fallen gefangen. Ein weiterer Grund für die Gefährdung des Greifvogels ist der Rückgang einiger seiner wichtigsten Beutetiere wie Feldhase, Fasan oder Rebhuhn. Deshalb jagt der Habicht (Accipiter gentilis) Zuchttauben oder Rassegeflügel.
Der Greifvogel brütet einmal im Jahr und legt zwei bis fünf Eier, wobei nur zwei Junge ausfliegen und etwa ein Fünftel der Bruten erfolglos verlaufen. 15 Prozent der Habichte brüten gar nicht. Nach einer erfolgreichen Aufzucht siedeln sich die Jungvögel im Umkreis von 15 bis 30 Kilometern um ihren Geburtsort an. Der Horst steht auf Bäumen meist in einer Höhe von zehn bis 16 Metern. Der Habicht brütet ortstreu, oft wird der Horst über Jahre benutzt. Dabei entsteht aus dem ausladenden Nest eine große Habichtburg, welche die Vögel während der Brutzeit mit grünen Zweigen auslegen.
Zwischen den Brutpartnern beim Habicht besteht ein starker Größenunterschied: Das Männchen ähnelt einer Krähe, das Weibchen eher dem Mäusebussard. Wie bei den meisten Greifvögeln und Eulen sind auch die Habicht-Weibchen etwa ein Drittel größer als die Männchen und rund 60 Prozent schwerer. Sieht man einen Habicht fliegen, fallen bei dem kräftigen Greifvogel breite, abgerundete Flügel und der lange Schwanz mit vier sogenannten Querbinden auf. Der Habicht jagt von einem Anstand aus, stößt überraschend, auf seine Beute und überwältigt sie rasch mit seinen kräftigen Fängen.
Quelle: Sächsische Zeitung, 06.01.15
http://www.sz-online.de/nachrichten/habicht-immer-seltener-3008455.html
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