Warum die Schmetterlinge verschwinden

Den Schmetterlingen geht es schlecht. Gab es vor rund 200 Jahren in Deutschland noch etwa 117 Schmetterlingsarten, so sind es heute 71. Dafür gibt es viele Gründe. Insbesondere die Spezialisten unter den Schmetterlingen sind dabei gefährdet - ein Besuch im Entomologischen Institut in Müncheberg. Thomas Schmitt, Leiter des Senkenberg Deutsches Entomologisches Institut in Müncheberg zeigt auf das Magazin des Institutes. Das Magazin hat eine wichtige Funktion. Denn hier lagern neben Käfern und anderen Insekten vor allem auch Schmetterlingsarten, die entweder schon seit Jahrzehnten verschwunden sind, oder die sich massiv verändern. Das Magazin ist für aktuelle Forschungen zum Rückgang von Schmetterlingsarten in Deutschland der Ausgangspunkt. Die Forschungen sind jetzt wichtiger denn je, denn gab es in Deutschland vor 200 Jahren noch 117 Schmetterlingsarten, so sind es jetzt gerade noch 71. "Die Ursachen für diese Rückgänge sind sehr vielfältig. Wichtig ist, dass eigentlich für alle Ursachen der Mensch die Verantwortung hat. Wir haben Intensivlandwirtschaft, die keine oder wenig unproduktive Flächen mehr hat, die von besonderer Bedeutung sind für die biologische Vielfalt." In ihrer kürzlich im Fachjournal "Conservation Biology" erschienenen Studie zum Verschwinden der Schmetterlinge benennen die Forscher neben der Intensivlandwirtschaft den Klimawandel als Ursache. Doch nicht nur das.
"Wir haben Heckenstrukturen zerstört. Es werden immer wirksamere Insektizide, Pestizide eingesetzt. Die Habitate, die verbleiben, die sind oftmals relativ klein, die sind oftmals isoliert, das sind die berühmten Naturschutzgebiete, die natürlich helfen. Aber durch ihre oft räumliche Begrenzung und ihre Isolation gibt es Probleme, dass viele Arten auf solch kleinen Flächen nicht überleben können."

Quelle: Deutschlandfunk, 09.05.2016
http://www.deutschlandfunk.de/artenpopulation-warum-die-schmetterlinge-…