Naturschutzbund (NABU)-Gruppen Buchholz, Hanstedt-Salzhausen und Winsen (Luhe) laden zu einem Vortrag von Henk Tennekes ein

Die Naturschutzbund (NABU)-Gruppen Buchholz, Hanstedt-Salzhausen und Winsen (Luhe) laden alle Interessierten und Betroffenen zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion ein, zu einem Thema, das uns alle angeht. Ganze Landstriche ohne bestäubende Insekten – in China ist das schon heute Wirklichkeit. Dort müssen Pflanzen von Hand bestäubt werden. In wenigen Jahren könnte es auch in Deutschland so weit sein, der Bestand von Wildbienen und anderen Insekten ist bereits drastisch gesunken, warnen Wissenschaftler.

Einer von ihnen ist Dr. Henk Tennekes, ein unabhängiger niederländische Toxikologe und Autor des Buches „Das Ende der Artenvielfalt - Neuartige Pestizide töten Insekten und Vögel“. In diesem katalogisiert er eine Tragödie von monumentalen Ausmaßen, über den Verlust von Wirbellosen und den Folgeschäden bei den insektenfressenden Vogelpopulationen in den Niederlanden. Zurückzuführen ist dies seinen Ausführungen nach auf die industrielle Landwirtschaft im Allgemeinen und den Einsatz von Insektiziden im Speziellen. Besonders sogenannte Neonikotinoide tragen erwiesenermaßen wesentlich zu den massiven Rückgängen bei, denn sie haben einen entscheidenden und katastrophalen Nachteil: die Schädigung des zentralen Nervensystems von Insekten ist praktisch irreversibel und kumulativ, und dies nicht nur bei Schädlingen wie Blattläusen. Auch blütenbesuchende Insekten wie Wildbienen und Schmetterlinge sind betroffen. Selbst wenn sie nicht sofort sterben sollten sorgen Verhaltensstörungen für eine drastische Abnahme der Populationsgröße. Dadurch fehlen die für die Bestäubung extrem wichtigen Wildbienenarten. Andere parasitische und räuberische Insektenarten sorgen für ein natürliches ökologisches Gleichgewicht, damit Schadorganismen nicht Überhand nehmen. Diese biologischen Abläufe sind in Gefahr, mit allen drastischen Folgen für die Landwirtschaft, das gesamte Ökosystem und damit auch uns Menschen.

In seinem Vortrag wird Dr. Tennekes auf seine dramatischen Erkenntnisse zu dieser Problematik und den möglichen Umgang damit eingehen, sowie auf neue Wege zur Risikobewertung. Bei einer anschließenden Diskussionsrunde steht Dr. Tennekes außerdem für Fragen der Besucher zur Verfügung.

Veranstaltungsort ist der Alte Geidenhof, Buchholzer Straße 1 in Hanstedt, am Freitag, dem 24.11.2017 um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, die drei ausrichtenden NABU-Gruppen erbitten jedoch eine freiwillige Spende von den Besuchern für ihre Naturschutzarbeit.

Quelle: NABU
https://www.nabu-winsen-luhe.de/2017/10/26/das-ende-der-artenvielfalt/