Massives Artensterben in Brandenburg

Die Naturschutzbehörde schlägt Alarm: In Brandenburg sind in den letzten Jahren die Bestände vieler Vogelarten stark zurückgegangen. Kiebitze (Vanellus vanellus), Rotschenkel (Tringa totanus), Uferschnepfen (Limosa limosa) und Bekassinen (Gallinago gallinago) sind inzwischen sogar vom Aussterben bedroht. Der Hauptgrund für das Vogelsterben ist laut Naturschutzbehörde die intensive Landwirtschaft, die ohne Rücksicht in den Brutgegenden vieler Vögel betrieben werde.

Anselm Ewert von der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Ostprignitz-Ruppin beobachtet das Vogelsterben in der Region schon lange. Er ist Hobbyornithologe – Vogelkundler – und kämpft seit den 1980er Jahren für die Tiere Brandenburgs. Ewert sieht in der modernen konventionellen Landwirtschaft ein großes Problem: „Die Landwirtschaft hat sich in den letzten 100 Jahren enorm verändert. Der Mensch greift sehr stark in die natürlichen Prozesse ein und zerstört den Lebensraum vieler Tiere.“

Durch den großflächigen Anbau von Monokulturen, die dann intensiv mit Insektenvernichtern behandelt werden, kam es in den vergangenen Jahren zunächst zu einem großen Insektensterben, das dann weitreichende Folgen für die Vögel hatte. „Insekten sind das Hauptnahrungsmittel vieler Vögel. Wenn es auf den Feldern keine Insekten mehr gibt, müssen die Vögel verhungern“, erklärt Ewert. Die natürlichen Fressfeinde der Vögel würden keine ausschlaggebende Rolle spielen.

Quelle: Märkische Allgemeine, 28.11.17
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