Viele insektenfressende Vögel sterben

Ob Bachstelze (Motacilla alba), Kiebitz (Vanellus vanellus) oder Rauchschwalbe (Hirundo rustica): Die Zahl der insektenfressenden Vögel ist in den vergangenen 25 Jahren europaweit deutlich zurückgegangen. Durchschnittlich um 13 Prozent sank die Zahl dieser Vögel einer im Fachjournal Conservation Biology veröffentlichten Studie zufolge. Bei den insektenfressenden Ackerland-Vögeln sei der Rückgang sehr viel stärker als bei den insektenfressenden Waldvögeln. Neben dem starken Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gingen mit dem Trend zu großflächig angebauten Monokulturen immer mehr Hecken, Ackerränder und Brachen verloren; viele Wiesen und Weiden würden in Ackerland umgewandelt. Dadurch würde es für die Insektenfresser schwerer, Nahrung sowie Brutplätze zu finden.

Vögel seien Indikatoren für eine industrielle Landwirtschaft mit ihren negativen Effekten auf die Biodiversität, sagte Böhning-Gaese, die auch Direktorin des Forschungszentrums Biodiversität und Klima ist. Gegensteuern ließe sich auf vielen Ebenen: "Das fängt mit der Agrarpolitik in Brüssel an, geht über Planungsentscheidungen der Kommunen bis zur Förderung des Ökolandbaus, der lokalen Vermarktung biodiversitätfreundlich erzeugter Lebensmittel und der Bereitschaft der Konsumenten, mehr für solche Lebensmittel zu bezahlen." Etwa die Hälfte aller Vogelarten in Europa ernährt sich von Insekten.

Quelle: SZ, 31.03.19
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