Feldlerche droht im Westerwald zu verschwinden

Auch wenn man bei einem Spaziergang durch Kulturlandschaften im Westerwald oft noch den Eindruck hat, dass hier noch vieles besser aussieht als in anderen Regionen, zeigen sich die negativen Auswirkungen einer immer mehr globalisierenden Wirtschaft auch hier deutlich.

„Die Luft der Feldflur war früher noch in alle Richtungen erfüllt vom Gesang der Feldlerche (Alauda arvensis), dem Vogel des Jahres 2019. Obwohl wir uns noch immer an einer recht reichhaltigen Natur erfreuen können, ist die Situation dennoch sehr ernst. Es besteht dringender Handlungsbedarf“, erklärte Dipl.-Biologe Immo Vollmer, Naturschutzreferent des Umweltverbandes Naturschutzinitiative e.V. (NI). Andere Feldvögel wie Kiebitz (Vanellus vanellus), Rebhuhn (Perdix perdix) und Wachtel (Coturnix coturnix) sind bereits fast komplett aus dem Westerwald verschwunden. Eine dramatische Situation haben wir auch im Westerwaldkreis bei den Wiesenbrütern wie zum Beispiel Braunkehlchen (Saxicola rubetra) und Wiesenpieper (Anthus pratensis). Diese befinden sich flächendeckend mit einem Rückgang bis zu 85% in einem grandiosen Sinkflug, sogar in den europäischen Vogelschutzgebieten.

„Als nächsten notwendigen Schritt brauchen wir eine europäische Agrarreform, die öffentliche Gelder verbindlich an öffentliche Leistungen knüpft. Alle Agrarsubventionen, die die Biologische Vielfalt zerstören und den Artenschwund weiter beschleunigen, müssen abgeschafft werden. Dazu gehört auch ein flächendeckendes Verbot von Pestiziden wie die Insekten tötende Neonikotinoide sowie Totalherbizide wie das Mittel Glyphosat“, forderte Harry Neumann Landesvorsitzender der NI.

Quelle: WW-Kurier, 22.05.19
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