Frankreich: Forscher finden Neonikotinoide im Rapsnektar

Forscher haben im Nektar von Raps Rückstände von Neonikotinoiden gefunden. Es verdichteten sich die Hinweise, dass sich die Mittel lange in der Umwelt halten und auch weiträumig verbreiten können. Der Nektar von Raps kann offenbar weiterhin mit neonikotinoiden Wirkstoffen belastet sein, auch wenn für diese Kultur seit 2013 ein Anwendungsverbot gilt.

Das legen Untersuchungen nahe, die jetzt von Wissenschaftlern des französischen Agrarforschungsinstitutes (INRA), des staatlichen Forschungszentrums (CNRS) und des Bieneninstitutes (ITSAP) veröffentlicht wurden. Die Forscher untersuchten nach Angaben des INRA über einen Zeitraum von fünf Jahren Rapsnektar auf Rückstände der neonikotinoiden Wirkstoffe Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam, deren Anwendung seit 2013 in für Honigbienen attraktiven Kulturen - und damit auch Raps - nicht mehr erlaubt ist. Alle drei Wirkstoffe konnten der Studie zufolge nachgewiesen werden.

Insbesondere Imidacloprid sei jedes Jahr aufgetreten und in insgesamt 43 % der Proben sowie auf 48 % der Parzellen gefunden worden. Dabei sei im Untersuchungszeitraum kein Abwärtstrend zu verzeichnen gewesen, allerdings habe es eine starke Variation sowohl zwischen als auch innerhalb der Jahre gegeben. So wurde Imidacloprid 2016 laut INRA auf mehr als 90 % der Untersuchungsstandorte nachgewiesen; im Jahr zuvor seien es nur 5 % gewesen.

Für Bienen können die Rückstände nach Einschätzung der Forscher ein signifikantes Risiko darstellen. Bei den in den Jahren 2014 und 2016 nachgewiesenen Wirkstoffkonzentrationen von Imidacloprid habe in 12 % der untersuchten Parzellen für Honigbienen ein Mortalitätsrisiko von 50 % bestanden. In den gleichen Jahren habe es auf 10 % bis 20 % der Parzellen ein vergleichbares Risiko für Hummeln und Wildbienen gegeben.

Quelle: Top Agrar, 04.12.19
https://www.topagrar.com/acker/news/frankreich-forscher-finden-neonikot…